Nischen für Übersetzer
Als Übersetzer eigene Nischen finden und mehr Kunden gewinnen
Es war uns eine Ehre, bei der diesjährigen internationalen Konferenz des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) als Referenten dabei zu sein! Liz und Dave Naithani haben ein Seminar darüber gehalten, wie man als Übersetzer seine Nischen findet und diese effektiv vermarkten kann.
An dem 90-minütigen Seminar nahmen über 150 Personen teil. Es richtete sich an Übersetzer und andere Sprachdienstleister, die gerne mehr über die Themen Spezialisierung, Marktpositionierung und Online-Marketing erfahren wollten. Titel der Konferenz, die im World Conference Center in Bonn (ehemaliger Sitz des Bundestages) stattfindet, war: „Übersetzen und Dolmetschen 4.0. Neue Wege im digitalen Zeitalter“
Doch warum sind Nischen für Sprachmittler so spannend und welche Chancen bieten sie? Hier eine Zusammenfassung des Seminars von Liz und Dave Naithani, language boutique.
Inhalt dieses Artikels:
Nischen und die Kraft des Internets:
Wie Sie eigene Nischen finden und darüber mehr (Direkt-)Kunden gewinnen!
Teil I des Seminars (Vortrag von Liz)
Was macht eine perfekte Nische aus – und wie findet man diese?
Anders als der Massenmarkt – wo die Konkurrenz groß ist, der tiefste Preis häufig ausschlaggebend und die größeren Übersetzungsagenturen mit ihren Marketingbudgets dominieren –, zeichnet sich der Nischenmarkt durch kleine Volumina aus. Kunden legen hier Wert auf höchste Qualität und erwarten vom Sprachdienstleister in besonderem Maße fachliches Know-How. Gleichzeitig ist die Bereitschaft höher, für eine solche Dienstleistung gut zu bezahlen.
In diesen Gewässern ist es für einen „Solopreneur“ viel leichter, zielgenau und erfolgreich zu fischen. Es ist einfacher, sich online erfolgreich zu positionieren und ein gutes Ranking zu erreichen – insbesondere mit sogenannten Long-Tail-Keywords: Suchbegriffe, die entgegen der generischen Keywords meist aus längeren Wortkombinationen bestehen. Solche Long-Tail-Keywords lassen auf eine ziemlich genaue Suchintention schließen und münden deshalb ungleich häufiger in ein Geschäft (vgl. Grafik). Nischenmärkte sind also aus gutem Grund für uns als Freiberufler so interessant!
Die perfekte Nische – mehr als bloß eine Spezialisierung
Um besser darin zu werden, Nischen zu erkennen, muss ich zunächst verstehen, was eine Erfolg versprechende Nische ausmacht. Sie hat immer mindestens folgende drei Elemente:
- Suchvolumen/Nachfrage
Zwar sollte ein Nischenmarkt natürlich klein sein, aber ein gewisser Bedarf muss dennoch existieren. Und, idealerweise sollte die Nachfrage auch in den nächsten Jahren zumindest stabil bleiben. - Wenig Konkurrenz
Wenn nur wenige andere Dienstleister eine Nische für sich entdeckt haben, kann ich zu den ersten gehören, die sich für diese Nische online positionieren. - Finanzielles Potential
Der Kunde muss gewillt sein, für meine Dienstleistung zu zahlen. Während der Massenmarkt mir meist den Preis diktiert, kann ich bei einer echten Nische wesentlich selbstbewusster Honorare verhandeln.
In der Schnittmenge dieser drei Bereiche befindet sich dann der „Sweet Spot“ – eine Nische.
Soweit so gut. Aber, eine wirklich perfekte Nische hat noch zwei weitere, sehr wichtige Elemente:
- Der Kunde hat ein konkretes Problem ...
und ich bin in der Lage, seine Herausforderung zu lösen! An dieser Stelle sind wir besonders gefordert, uns in den Kunden hineinzuversetzen: Welche Gedanken und Sorgen treiben ihn um? Wobei benötigt er welche Hilfe? Was erlebt er, wenn er online nach einem Dienstleister sucht? Was findet er da? Was frustriert ihn?
Je drängender das eigentliche Problem des Kunden – sei es beispielsweise aufgrund von Zeitdruck oder aufgrund eines drohenden Imageverlustes –, desto besser für uns als Dienstleister! Denn, ein Kunde ist eher gewillt, tiefer in die Tasche zu greifen, wenn es „um die Wurst“ geht.
Das Hineinversetzen in unsere Nischenkunden ist übrigens auch für das Marketing zentral. Denn, desto ansprechender und zielgenauer wir unsere Kommunikation zuschneiden, desto einfacher wird es, die Kunden davon zu überzeugen, gerade uns den Auftrag zu geben! - Die Nische macht mir Spaß
Interessiert mich die Thematik überhaupt? Kann ich mir vorstellen, mich in diese Nische weiter einzuarbeiten und sie längerfristig zu bedienen?
Wenn man sich das alles anschaut, wird es deutlich, warum man spannende, lukrative Nischen nicht mal eben aus dem Ärmel schüttelt. Die Suche nach einer Nische kann dauern.
Best Practise: Wie ich meine eigene Nische fand
Ich bin jetzt seit über zehn Jahren als Übersetzerin, Lektorin und Sprachtrainerin im Geschäft und habe nach und nach einige vierversprechende Nischen erkannt, die für mich auch in den nächsten Jahren spannend sein werden. Größtenteils haben meine Kunden mich mit der Nase darauf gestoßen, indem sie mich immer wieder nach gewissen Dienstleistungen gefragt haben.
Ich arbeite nur mit Direktkunden und mein Haupt-Akquise-Tool ist meine Webseite: Etwa 90 Prozent meiner Kunden finden mich darüber. Der Rest kommt über Weiterempfehlungen von Kunden und Kollegen sowie über mein persönliches Netzwerk.
Neben der Transkreation ist das Schlusskorrektorat englischer Geschäftsberichte eine Nische, die für mich seit Jahren gut läuft. Ich werde in der Regel von Kommunikationsagenturen angesprochen, die Geschäftsberichte für namhafte Unternehmen verantworten. Meist wird der deutsche Geschäftsbericht von einer Übersetzungsagentur übersetzt. Bevor der Bericht in Druck geht, nehme ich die gesetzte Version (PDF) nochmal genau unter die Lupe. Es geht also um eine unabhängige Qualitätskontrolle mit dem Blick einer Muttersprachlerin, die ein Gefühl für interkulturelle Thematik hat und das Schlusskorrektorat akribisch durchführt. Diese Arbeit ist anstrengend, aber auch gut bezahlt und sie macht mir Spaß. Viele meiner Kollegen haben darauf keine Lust – und das ist gut für mich!
Eine neue, für mich relativ neue Nische ist die Arbeit als Executive-Englisch-Coach. Hier bin ich nun das zweite Jahr in Folge in ein großes Projekt von Daimler involviert und unterstütze Mercedes-Benz-Produktmanager und -Ingenieure bei der Vorbereitung ihrer englischen Präsentationen für eine Live-Produktshow. Ich erstelle die englische Präsentation und unterstütze die Produktmanager als Sprecher-Coach, also hinsichtlich der englischen Aussprache sowie non-verbaler Kommunikation.
Für das Schlusskorrektorat von Geschäftsberichten und für das Sprecher-Coaching habe ich wenig Marketing betrieben, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingehen werde. Doch ich habe eine weitere Nische, mit der ich mich schon seit einigen Jahren erfolgreich online positioniert habe: Sprachdienstleistungen im Bereich englische Bewerbungen.
Spezialisierung auf englische Bewerbungen
Im Jahr 2015 merkte ich, dass mich Kunden zunehmend zum Thema „Bewerben auf Englisch“ kontaktierten. Sie baten mich, ihre Lebensläufe und Anschreiben ins Englische zu übersetzen oder zu lektorieren. In dem Zusammenhang wurde ich häufig gefragt, ob ich auch über Skype (bzw. inzwischen via Zoom) oder Telefon Bewerbungstrainings auf Englisch anbieten würde.
Da ich Erfahrung als Hochschuldozentin und Firmen-Englischtrainerin hatte, ließ ich mich darauf ein. Die Trainings online über Zoom oder Skype abzuwickeln, ist für mich sehr attraktiv, da ich so keine wertvolle Zeit mit der Fahrerei verliere. Zudem kann ich über Zoom bundes- und sogar europaweit für meine Kunden da sein. Mittlerweile habe ich auf diese Weise über hundert Bewerbungstrainings auf Englisch gegeben.
Doch schauen wir uns das ganze vor dem Hintergrund der erwähnten fünf Elemente an, die eine perfekte Nische ausmachen:
Suchvolumen/Nachfrage
Dass eine gewisse Nachfrage in diesem Bereich existierte, konnte ich aufgrund der gehäuften Anfragen bereits erahnen. Die Vermutung bestätigte sich, nachdem ich strategisch einige Blogartikel hierzu veröffentlichte. Beispielsweise hatte eine kleine Keyword-Recherche ergeben, dass verhältnismäßig viele Personen, die zu diesem Thema googeln, sich für „Englisch Vorstellungsgespräch Vokabeln“ interessieren. Also verfasste ich einen Artikel „Die wichtigsten Vokabeln fürs Englisch-Vorstellungsgespräch“, der mittlerweile von bis zu 4.000 Besuchern jeden Monat gelesen wird. Eine weitere Bestätigung dafür, dass das Bewerben auf Englisch so einige deutschsprachige Menschen beschäftigt. Kein Wunder, denn mittlerweile wird häufig von Fach- und Führungskräften erwartet, dass sie Englisch können und dies im Bewerbungsprozess bereits unter Beweis stellen.
Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
Jemand, der gezielt nach einem Englisch-Bewerbungstrainer sucht, findet online nur wenige wirklich kompetente Anbieter. Mit dem erwähnten Blogartikel und weiteren Beiträgen zum Themenfeld ließ sich deshalb schnell ein sehr gutes Ranking erzielen. Da ich voll zweisprachig bin, hebe ich mich weiter von vielen Englisch-Muttersprachlern ab. Denn meine Kunden schätzen es, dass sie mit mir alle organisatorischen Details auf Deutsch – oder auch auf Schweizerdeutsch – besprechen können, die Trainings dann aber auf Englisch stattfinden.
Finanzielles Potenzial ist vorhanden
Die Kunden, die sich bei mir melden, nagen nicht am Hungertuch. Meist sind es gestresste Führungskräfte, die gut verdienen. Und da diese Trainings häufig außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten stattfinden müssen, also abends oder am Wochenende, sind sie gewillt, überdurchschnittlich viel für meine Trainings zu bezahlen. Ich verdiene hier mehr als doppelt so hohe Stundensätze, wie als Übersetzerin.
Haben Bewerber konkrete Probleme? Und wie!
Für diese Job-Aspiranten ist die Situation eine große Herausforderung, denn das Bewerben in einer Fremdsprache ist ein doppelter Stresstest. Mein typischer Kunde arbeitet Vollzeit und hat meist nur Tage oder wenige Wochen, um die Bewerbungsmappe fertigzustellen und sich auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Die Kandidaten, die sich bei mir melden, haben das noch nie auf Englisch gemacht und wissen oft gar nicht, wo sie anfangen sollen. Ich bin also wirklich in der Lage, meinen Kunden dabei zu helfen, ihre Probleme zu lösen.
Eine Aufgabe, die (mir) Freude macht
Last but not least: Mir macht die Arbeit mit den Kandidaten wirklich Spaß! Es ist schön zu sehen, dass sie sich nach meinem Training schon nach sehr kurzer Zeit im Bewerbungsgespräch gut schlagen. Und es tut mir auch gut, zumindest via Skype mit anderen, häufig spannenden Menschen zu sprechen, anstatt nur immer via E-Mail mit Kunden zu kommunizieren.
Das „Zückerchen“ on top: Durch die sehr persönliche Zusammenarbeit im Bewerbungstraining entsteht eine starke Bindung zum Kunden. Wir vernetzen uns jeweils über LinkedIn oder XING und nicht selten kontaktiert mich ein Trainingskunde einige Monate später in der neuen Position und möchte mir geschäftliche Übersetzungs- oder Lektoratsaufträge schicken.
Alles in allem ist das Anbieten von englischen Bewerbungstrainings daher eine ideale Nische für mich.
Herangehensweise zur eigenen Nischenfindung
Doch nun zu dir. Schön wäre es, wenn es ein Wunder-Tool gäbe, das den Weg zur nächsten Nische aufzeigt, die zu einem passt. Meistens ist die Nischensuche jedoch ein längerer Prozess, an dem man dranbleiben muss, den man einüben muss. Hier geht es vor allem um das richtige Mindset – es beginnt damit, dass wir unseren inneren Unternehmer wecken müssen. Denn erfolgreiche Unternehmer halten konstant die Augen offen nach neuen Chancen und neuen Absatzmärkten. Und sie sind gewillt, Neues auszuprobieren.
Darüber hinaus gibt es drei Herangehensweisen, die einem helfen, einer möglichen Nische auf die Spur zu kommen:
Ausgangspunkt „Ich“
Die erste und naheliegendste Herangehensweise ist es, bei der eigenen Expertise oder den eigenen Interessen zu beginnen: Was kann ich bereits, wo kenne ich mich beruflich oder privat schon besonders gut aus? Und wo habe ich vielleicht aufgrund meiner Lebenserfahrung oder Persönlichkeit besondere Fähigkeiten, die mich von der Konkurrenz abheben?
Blick auf die Bedürfnisse des Marktes
Eine zweite Herangehensweise ist die Marktanalyse. Das hört sich immer gleich so abgehoben und kompliziert an, muss es aber nicht unbedingt sein. Es ist bereits ein guter Anfang, einfach aufmerksam zu beobachten, wonach die eigenen Kunden fragen. Darüber hinaus sollte sich jeder Dienstleister die Frage stellen: Welche (weiteren) typischen Probleme haben meine Kunden und wie kann ich zu deren Lösung beitragen?
Die Makroebene
Wie Kreiswellen, die sich von uns als Startpunkt wegbewegen, über die Analyse unseres Umfeldes/Marktes, kommen wir schließlich bei den großen Trends und Themen an. Hier, in der Makroebene, benötigt man etwas mehr Abstraktionsvermögen. Beginnen wir auch an dieser Stelle zunächst mit dem, was naheliegt – mit der eigenen Branche. Welche Themen werden in der Übersetzungs- und Dolmetscherbranche diskutiert? Worüber wird in den Publikationen und an Veranstaltungen der Berufsverbände geschrieben? Ich denke dabei an Themen wie SEO-Übersetzung, Leichte Sprache oder Post-Editing im Zuge des Erfolgs von DeepL & Co. Mitunter macht es Sinn, große Branchentrends herunterzubrechen und sich zu überlegen, ob es innerhalb derer kleinere Nischen gibt, in denen man sich möglichst früh gut positionieren kann.
Und schließlich: Welche Trends und Veränderungen gibt es in der Gesellschaft, unabhängig von der eigenen Sprachkombination oder Expertise? Wovon handeln die Nachrichten? Worüber reden die Menschen, was treibt sie um? Welche dieser Themen interessieren dich besonders und könnten etwas mit dir selbst beziehungsweise deinem Geschäft und deinen Fähigkeiten zu tun haben? Es gilt, die großen Themen (Flüchtlingskrise, Brexit, Bitcoin, Friday for Future, E-Autos ...) herunterzubrechen, bis du eine konkrete Nische vor Augen hast, bei der Menschen ein drängendes Problem oder Bedürfnis haben, welches DU als Experte im Bereich Sprachen lösen oder erfüllen kannst.
Teil II des Seminars (Praxisteil)
Handout: „Wie finde ich eigene Nischen?“
Im zweiten Teil des Vortrags haben wir den Teilnehmern Zeit gegeben, sich Gedanken über die Entwicklung von eigenen Nischen zu machen. Wir haben dazu ein zweiseitiges Handout ausgeteilt, das über 20 Fragen und Beispiele enthält und dabei hilft, mögliche eigene Nischenthemen zu entwickeln. Dieses stellen wir euch hier ebenfalls als Download (PDF) zur Verfügung!
Die Fragen und Hinweise aus unserem Handout sind kein Kochrezept, bei dem am Ende automatisch ein fertiges Menü herauskommt. Es ist vielmehr ein Fragenkatalog zur Reflexion und als Hilfestellung gedacht, um die eigene Nischenfindung ins Rollen zu bringen. Wir empfehlen, dass du dir hierfür ausreichend Zeit einplanst und einen Stift und Papier zur Hand nimmst, um deine Antworten und Ideen aufzuschreiben. Viel Erfolg damit!
Teil III des Seminars (Vortrag von Dave)
Technisches Knowhow – wie man eine Nische online vermarkten kann
Hat man erstmal eine Nische für sich identifiziert, will diese aber natürlich auch irgendwie an den Kunden gebracht werden. Die gute Nachricht dabei ist jedoch, dass sich Nischen online viel dankbarer vermarkten lassen!
- Denn, die Zielgruppe ist i. d. R. deutlicher definiert.
- Die Konkurrenz ist überschaubarer – evtl. sogar nicht vorhanden oder „noch am schlafen“.
- Mit Nischen hat man häufig bessere Chancen, sich bei Google durchzusetzen (siehe Schaubild „Long-Tail-Keywords“ weiter oben).
Login erforderlich
Daves Ausführungen dazu, mit konkreten Beispielen, wie man Nischen online vermarkten kann, sind exklusiv für Language-Kooperationspartner mit Zugangsdaten einsehbar. Ein paar grobe Hinweise findet ihr jedoch auch beim Blick in die weiter unten öffentlich einsehbaren Präsentationsfolien.
Login für unsere Partner
Präsentationsfolien zum Vortrag „Nischen und die Kraft des Internets“
Diese Folien zum Download
Präsentationsfolien zum Seminar „Nischen und die Kraft des Internets“ (2,2 MiB)
Ideenbörse/Beispiele
Konkrete Nischen-Ideen für Sprachdienstleister
Allen Teilnehmern unseres Seminars hatten wir Folgendes angeboten:
Jeder konnte uns eine brauchbare Idee für eine Nische mitteilen, die zwar nicht für ihn selber in Frage kommt, die aber irgendein Sprachdienstleister unbedingt mal umsetzen sollte. Bislang wurden folgende Vorschläge eingesendet:
-
Ivana Kahle schrieb uns:
„Zahnmedizinische Fachübersetzungen für die Sprachkombinationen: Italienisch-Kroatisch & Kroatisch-ItalienischDas könnte lukrativ sein, aufgrund von ,Zahnbehandlungstourismus‘ in Kroatien (Gebiete Istrien, Zagreb, Rijeka und Umgebung). Denn Zahnarztdienstleistungen in Kroatien haben eine hohe Qualität und sind zugleich nicht zu teuer.“ - Nach der Teilnahme an unserem Seminar schlug Dorothée Langhoff uns vor, „Schulungen zur Nischenfindung (und zur Online-Auffindbarkeit)“ anzubieten. „Denn diese Nische erfüllt die Kriterien: Nachfrage, wenig Konkurrenz, konkretes Problem.“ Diese Schulungen ließen sich vermutlich auch auf andere, insbesondere freie/kreative Berufe ausweiten.
- In die gleiche Richtung ging auch die erste der beiden nachfogenden Ideen von Andrea Bernard:
„Übersetzer unterstützen bei der Suche nach ihrer eigenen Nische und bei der Online-Vermarktung.
Denn viele Übersetzer haben Schwierigkeiten, ihre eigene Nische zu finden und diese zu präsentieren. Sie könnten die Meinung und Analyse und die Fähigkeiten eines Außenstehenden gut gebrauchen.
Die Nische wäre:
- ein Dienstleister, der Übersetzern anbietet, an der Identifizierung ihrer Nische zu arbeiten
- anschließend Optimierung und Fokussierung der Website auf diese Nische (technisches und SEO-Wissen)
- Findung von Blog-Themen, die sich auf diese Nische beziehen“ - „Übersetzung von Patenten und anderen patentbezogenen Dokumenten im Bereich der Biotechnologie
Dies wird ein sehr wichtiger und wachsender Bereich für die Zukunft werden (und ist es bereits). Der Bereich erfordert hochkomplexe und anspruchsvolle Fähigkeiten und Kenntnisse in der Patentübersetzung (technische und rechtliche Aspekte) sowie Fachkenntnisse in der Biotechnologie, die an sich schon eine Mischung aus verschiedenen Themen ist.“
Weitere Beispiele, die uns während der Recherche für unseren Vortrag begegnet sind:
- SEO-Übersetzung
- Post-Editing von Maschinenübersetzungen
- Remote-Interpreting
- Schriftdolmetschen bzw. Live-Untertitelung
- Übersetzen in Leichte Sprache
- Welche Chancen/Bedarfe ergeben sich für Übersetzer und Dolmetscher womöglich aufgrund des Brexit und den zu erwartenden Umzug einiger Großbanken von London nach Frankfurt?
Du hast ebenfalls eine Nischenidee, die du selber nicht verwerten kannst, die aber unbedingt mal jemand umsetzen sollte? Dann hinterlasse diese gerne weiter unten als Kommentar!
Über die „Nischen-Referenten“
Elizabeth Naithani (BDÜ-Mitglied):
Die US-Amerikanerin und Schweizerin arbeitet seit über einem Jahrzehnt als Übersetzerin, Lektorin und Sprachcoach in Deutschland. Zusammen mit Ihrem Mann und Geschäftspartner gründete sie vor einigen Jahren das Language-Boutique-Netzwerk. Ihr Ziel ist es, mit diesem Netzwerk eine Plattform zu bieten, die Sprachdienstleistern jeglicher Couleur dabei hilft, sich effektiv zu vermarkten.
Dave Naithani ist Online-Marketing-Spezialist und Webmaster für Language Boutique. Er sorgt dafür, dass die Language-Boutique-Partner sich auf das Wesentliche konzentrieren können – ihre Arbeit als Sprachdienstleister. Denn er kümmert sich um alle Belange rund um die Websites, SEO und Geschäftsausstattung.
Er ist außerdem in Köln als Referent Online/Social Media für eine internationale NGO tätig und hat zuvor sechs Jahre in einer PR-Agentur als New-Media-Consultant gearbeitet.
- Zur Website der Konferenz: www.uebersetzen-in-die-zukunft.de
- Mehr darüber erfahren, wie Language Boutique Sprachdienstleister unterstützt
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